Behandlungsvoraussetzungen

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In drei verschiedenen Studien wurde die klinische Validität, die Konstruktvalidität und die Reliabilität der Behandlungsvoraussetzungen geprüft (Fliedl & Katzenschläger, unveröffentl. zit. nach Weitkamp et al, 2012; Weitkamp et al., 2013; Winter et al., 2011). Ferner berichteten Winter und Kollegen in einem Kongressbeitrag Daten zur Prüfung der prädiktiven Validität der Achse Behandlungsvoraussetzungen (Winter, Jelen & Lehmkuhl, 2007), wonach anhand der Behandlungsvoraussetzungen eine prädiktive Einschätzung des Therapieerfolges möglich gewesen sei. Wichtige Prädiktoren für einen besseren Therapieerfolg seien demnach familiale Ressourcen, die Beziehung zu Gleichaltrigen, höhere Behandlungsmotivation, bessere Bündnisfähigkeit und eine geringere psychische und somatische Beeinträchtigung gewesen (Winter et al., 2007). Die Konstruktvalidität der Behandlungsvoraussetzungen wurde an zwei unabhängigen Stichproben (60 teil-/stationäre Patienten und 171 ambulante Patienten jeweils mit gemischten Störungsbildern) faktorenanalytisch überprüft (Weitkamp et al., 2013; Winter et al., 2011). Die Faktorenanalysen bestätigten weitestgehend die im Manual definierten Dimensionen. Lediglich beim Item außerfamiliale Unterstützung, das sich definitionsgemäß auf die Kenntnis und Nutzung professioneller Hilfsmaßnahmen bezieht und das im ursprünglichen OPD-KJ-Manual der Dimension Ressourcen zugeordnet wurde, legen beide voneinander unabhängige Faktorenanalysen nahe, dass es eher der Dimension Spezifische Therapievoraussetzungen zuzuordnen ist (Weitkamp et al., 2013; Winter et al., 2011). Aus diesem Grund wurde in der OPD-KJ-2 das ursprüngliche Item außerfamiliale Unterstützung umbenannt in Nutzung professioneller Helfersysteme und es wurde entsprechend dem Ergebnis der Faktorenanalysen in die übergeordnete Dimension Spezifische Therapievoraussetzungen aufgenommen. Die interne Konsistenz war zufriedenstellend bis gering. Zur klinischen Validität zeigte sich eine inhaltlich stimmige Differenzierung zwischen Patienten mit internalisierenden und externalisierenden Störungsbildern sowie eine prädiktive Fähigkeit für den Therapieerfolg durch einige Aspekte der Behandlungsvoraussetzungen (Winter et al., 2011).